Sandstrahlen
Sandstrahlen ist ein technisches Verfahren zur Oberflächenbehandlung von unterschiedlichen Materialien. Sandstrahlen wird zum Reinigen, Verdichten, Polieren oder Mattieren von Werkstücken eingesetzt. Die Haupteinsatzgebiete sind das Reinigungsstrahlen als Vorbereitung der Oberflächen für den Auftrag von Schutzschichten, Entzundern von Walzwerkerzeugnissen, Putzen und Entsanden von Gussteilen, Mattieren von Glas, Polieren von Oberflächen, Reinigen von Betonflächen und das Verdichten von Oberflächen zur Verlängerung der Lebensdauer.
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Wie bei vielen technischen Verfahren wurde auch beim Sandstrahlen die Natur als Vorbild genommen.
Die Beobachtung von Erosionserscheinungen, welche ihre Ursachen im Zusammenspiel von Wind und Sand haben,
führten zu der Idee, dies auch industriell zu Nutzen. So entstanden im späten 18. Jahrhundert bereits Verfahren zum
Sandstrahlen, bei denen Sand mittels Druckluft, Dampf oder Wasser beschleunigt auf Oberflächen aufgebracht wurden.
Auch erste Schleuderräder zur Beschleunigung des Sandes sind in diesem Zeitraum entwickelt worden.
Als Strahlmittel wurde damals fas ausschließlich Quarzsand verwendet. In der Praxis zeigte sich aber, dass Quarzsand, bzw.
der beim Sandstrahlen entstehenden Quarzstaub die Berufskrankheit "Silikose" verursacht. Heute ist Quarzsand als Strahlmittel
zum Sandstrahlen in den meisten Industrieländern gesetzlich verboten und wird durch Silikose freie Strahlmittel ersetzt. Somit
ist der Begriff Sandstrahlen zum heutigen Zeitpunkt zwar noch durchaus gebräuchlich aber technisch nicht korrekt.
Was passiert nun beim Sandstrahlen genau?
Die sich mit hohen Geschwindigkeiten bewegenden Strahlmittel-Körner prallen auf ihrem Wege auf die Oberfläche des zu behandelnden Werkstückes
unter einem bestimmten Auftreffwinkel auf. Die Bewegungsrichtung der Strahlmittelkörner erfährt beim Aufprall eine radikale Änderung, die Geschwindigkeit
der Körner wird stark abgebremst. Ein Teil der kinetischen Energie wird auf die Werkstückoberfläche übertragen und bewirkt dort einerseits eine örtliche
Erwärmung, anderseits aber die angestrebte Änderung der Oberflächenbeschaffenheit. An den Aufschlagstellen werden Vertiefungen in der Werkstückoberfläche
hervorgerufen, die je nach der Struktur, Form und Größe der Strahlmittel-Körnchen verschieden groß und von verschiedener Art sind. Es werden auch an den
vom Strahl getroffenen Stellen kleine Teilchen abgelöst.
Um Sandstrahlen professionell und effektiv einsetzen zu können, sind umfangreiche technische Voraussetzungen zu schaffen. In unserem Shop und auf den
Beraterseiten finden Sie alle notwendigen Produkte und Informationen. Sollten Sie etwas nicht finden, oder sie benötigen Beratung für
Ihr Projekt, zögern Sie nicht und rufen Sie an.
(Quelle: Dipl.-Ing. ETH I. Horowitz: Oberflächenbehandlung mittels Strahlmitteln)