Weitere Informationen zu Strahlmittel
Sandstrahlmittel werden nach unterschiedlichen Aspekten eingeteilt. Die gebräuchlichsten sind die nach Strahlmittelart und Kornform.
Andere Kriterien sind die Kornhärte, Korngröße und Wiederverwendbarkeit.
Einteilung nach Strahlmittelart
- metallisch
- mineralisch
- organisch
- sonstige
Zu den metallischen Strahlmitteln zählen Sandstrahlmittel aus Stahlguss, Hartguss, Aluminium, Messing oder Bronze.
Metallische Strahlmittel zeichnen sich durch eine hohe Härte und ihre Wiederverwendbarkeit aus. Dadurch kommen diese besonders
in stationären Strahlhallen oder Schleuderradanlagen mit einer Strahlmittelaufbereitung zum Einsatz.
Metallische Strahlmittel werden ausschließlich in Druckstrahlanlagen oder Schleuderradanlagen verwendet.
Bei den mineralischen Strahlmitteln gibt es natürliche und synthetische Produkte. Hierzu zählen Schlacken, Korund, Granatsand, Glasperlen,
Keramikperlen und Gesteinspuder. Diese haben eine mittlere Härte und sind teilweise auch Wiederverwendbar. Haupteinsatzbereiche der mineralischen
Sandstrahlmittel sind überall da, wo keine Wiederaufbereitung möglich ist, wie im mobilen Einsatz im Schiffbau, Korrosionsschutz und in der Betonsanierung.
Auch in Injektor Handstrahlkabinen werden mineralisch Strahlmittel vorwiegend eingesetzt.
Zu den sonstigen Strahlmitteln zählen wir Sandstrahlmittel aus Kunststoff oder Trockeneis. Kunststoffstrahlmittel kommen in Handstrahlkabinen
für Reinigungsstrahlarbeiten zum Einsatz. Das sogenannte Trockeneisstrahlen finden wir im Bereich der Reinigung von Industrieanlagen wieder.
Eine weitere wichtige Einteilung der Strahlmittel erfolgt nach der Kornform. Die Kornform hat wesentlichen Einfluss auf die Oberflächenbeschaffenheit nach dem Strahlvorgang.
Einteilung nach Kornform
- kantiges Korn
- rundes Korn
Strahlmittel mit kantigem Korn werden aufgrund ihrer stark schneidenden und schabenden Wirkung zum Reinigungsstrahlen, Strahlspanen und zum
Oberflächenveredlungsstrahlen eingesetzt. Die Oberfläche wird von Verunreinigungen, Rost und alten Beschichtungen gereinigt und aufgeraut. Die aufgeraute Oberfläche
ist eine Ideale Haftgrundlage für neue Beschichtungen.
Strahlmittel mit rundem Korn werden zum Polieren, Glätten, Entsanden, und verdichten von Oberflächen verwendet. Hier wird dir Oberfläche nicht abgeschabt,
sondern eher abgeschlagen. Die Oberfläche wird geglättet und poliert.
Eine weitere Kenngröße bei der Beurteilung von Strahlmitteln ist die Härte des Strahlkorns. Die Härte wird in Mohs oder Rockwell angegeben. Die Strahlmittelhärte entscheidet
über die Effektivität des Strahlens. Je härter desto schneller, aber leider auch rauer die Oberfläche. Bei Strahlarbeiten zur Oberflächenvorbereitung oder Strahlspanen sollte das Strahlmittel
auf jeden Fall härter als das Werkstück sein. Soll die Oberfläche nicht beschädigt werden, muss es unbedingt weicher als das Strahlgut ausgewählt werden.
Die Korngröße des Sandstrahlmittels entscheidet maßgeblich über die Rautiefe der gestrahlten Oberfläche. Feine Körnungen reinigen tiefer und schaffen eine geringe Rautiefe.
Grobe Strahlmittelkörnungen schaffen eine große Rautiefe für bessere Haltbarkeit nachfolgender Beschichtungen. Die Korngrößen bei Strahlmitteln werden in unterschiedlichen Normen
angegeben. Wichtig ist, dass die Strahlmittelkörnungen immer als Strahlkorn Gemisch zu betrachten sind. Die Angabe der Körnung bezieht sich immer auf das sogenannte Haupt- oder
Nennkörnung. Diese Angabe umfasst ca. 80% des gesamten Strahlkorngemisches. Die anderen 20% sind als Unter- oder Oberkorn im Gemisch vorhanden.
Die Wiederverwendbarkeit von Strahlmitteln spielt eine große Rolle bei der ökonomischen Betrachtung von Strahlarbeiten. Dies setzt aber die Möglichkeit des Auffangens und Aufbereitung
der Sandstrahlmittels während oder nach dem Strahlvorgang voraus. Hier wird in sogenannte Einwegstrahlmittel oder Mehrwegstrahlmittel unterschieden. Bei Einwegstrahlmitteln wird das Strahlkorn
beim Aufprall auf die Oberfläche komplett zerstört und zerfällt in nicht wieder verwendbare Korngrößen (Staub). Mehrwegstrahlmittel werden nicht komplett zerstört, sondern zerspringen
in kleinere, aber weiter verwendbare Strahlmittelkörner. Je nach Zähigkeit können solche Strahlkörner bis zu 30-fach im Strahlkreislauf bleiben, bevor sie als Staub in der
Wiederaufbereitungsanlage ausgesondert werden.
Bei der Auswahl des richtigen Strahlmittels sind also viele Faktoren zu berücksichtigen. Gerne Unterstützen wir Sie bei Ihrer Entscheidung.